Alles über Cava

Frankreich hat Champagner. Italien Prosecco. Spanien hat Cava! Dieser verführerische Schaumwein mit Charakter wird in mehreren Regionen des südeuropäischen Landes hergestellt, aber das Herz der Cava-Produktion liegt in der Weinregion Penedès, südlich von Barcelona. Was ist Cava? Wie wird dieser spanische Schaumwein gemacht? Wie schmeckt Cava? Und worin besteht der Unterschied zwischen Cava und seiner französischen und italienischen Konkurrenz? Schaumwein ist so beliebt wie eh und je, und so war es höchste Zeit, diesen spanischen Wein in einem Blog vorzustellen.

Penedès

Die in Katalonien gelegene Region Penedès ist somit das Herzstück des spanischen Cava-Marktes. Um 1872 wurde dort der erste spanische Schaumwein hergestellt. Als der Winzer José Raventos nach einer Reise durch die französische Champagne beschloss, in seinem Heimatland einen eigenen Schaumwein aus einheimischen Rebsorten herzustellen. Das ist gelungen, auch wenn dies vorab viel Recherche und Experimentierfreude erforderte. Um 1900 nahm die Cava-Produktion übrigens richtig Fahrt auf, aber inzwischen stammt fast der gesamte Cava (etwa 95 %) aus dem Penedès. Die Weinberge erstrecken sich über insgesamt 34.000 Hektar. Der Großteil des Cava stammt aus Katalonien, aber auch sechs andere Regionen können diesen Schaumwein produzieren: Aragonien, Extremadura, Rioja, Navarra, País Vasco und Valencia. Aufgrund der großen Ausdehnung dieser DO findet man hier eine Vielzahl von Bodentypen. Die höher gelegenen Weinberge haben in der Regel Böden aus Kalkstein, Kreide und Granit, die den Weinen eine schöne Frische verleihen. Im Gegensatz dazu enthält der Boden in den tiefer gelegenen Gebieten mehr Ton und Sand.

Método Tradicional

Ein Cava-Wein erhält seine Bläschen auf die gleiche Weise wie Champagner, nämlich durch die Methode Traditionelle. Oder auf Spanisch: „Método Tradicional". Bei dieser Methode wird der Wein zunächst auf normale Weise vergoren. Anschließend wird der Wein in Flaschen abgefüllt und mit einem (Kron-)Korken fest verschlossen. Bevor die Flasche verschlossen wird, wird dem Wein eine Mischung aus Zucker und Hefe zugesetzt. Das Kohlendioxid, das bei dieser zweiten Gärung in der verschlossenen Flasche entsteht, kann nirgendwo hin und so bilden sich Blasen in der Flasche.

Wussten Sie, dass ...

Der Name „Cava" leitet sich vom katalanischen Wort für unterirdischen Keller ab, in dem die Flaschen reifen?

Wie schmeckt ein Cava?

Ein hochwertiger Cava hat nicht nur eine schöne, leuchtend gelbe Farbe, sondern auch einen ausgeprägten Charakter mit dem Aroma von knackigen weißen und gelben Früchten, Zitrus und frischer Brioche sowie dem Geschmack von Birne, Limette und gelber Grapefruit. Der Schaumwein sprudelt energisch und erfrischend, und seine Perlage ist fein und lang anhaltend.

Was Cava mit Champagner gemeinsam hat, ist, dass auch Cavas in verschiedenen Stilen hergestellt werden. Von leicht süß bis sehr trocken ist für jeden Geschmack etwas dabei. Wie süß ein Cava ist, hängt von der Zuckermenge (Dosierung) ab, die der Winzer hinzufügt. Die Menge an Zucker pro Liter bestimmt, ob ein Cava die Bezeichnung Brut Nature, Brut, Demi-Sec oder Sec erhält.  

Was ist der Unterschied zwischen Cava, Champagner und Prosecco?

Cava wird im Allgemeinen aus den weißen Rebsorten Macabeo, Parellada und Xarel-Io hergestellt. Eine „klassische Mischung" besteht aus 50 % Macabeo, 30 % Xarel-Io und 20 % Parellada. Diese Rebsorten sind der Hauptunterschied zu den französischen und italienischen Pendants des Cava. So wird Prosecco aus der weißen Rebsorte Glera hergestellt, und Champagner besteht häufig aus weißen und blauen Rebsorten. Die weiße Chardonnay-Traube und die blaue Pinot Meunier und Pinot Noir. Natürlich unterscheiden sich auch die Herkunft und damit das Terroir dieser Schaumweine, was zu einzigartigen Aroma- und Geschmacksnuancen führt. Aber auch Chardonnay wird manchmal für einen sprudelnden Cava verwendet.

Speisenvorschlag: Was serviert man zu Cava?

Möchten Sie Ihr Abendessen zu einem Fest machen? Als spritzigen Aperitif einen Cava! Ein Imbiss zum Cava ist also nicht unbedingt notwendig, aber natürlich möglich. Ein Schaumwein wie dieser eignet sich hervorragend zu einem Umtrunk mit spanischem Manchego-Käse, Oliven und getrockneter Wurst oder als frischer Begleiter zu einem Reisgericht mit gegrilltem Gemüse.

Zum Schluss noch ein Tipp: Die Temperatur eines Weins hat großen Einfluss auf seinen Geschmack. Ein (leicht süßer) Schaumwein wie Cava schmeckt am besten bei 6 bis 8 °C. Außerdem sollte der Wein vorzugsweise in eine Flöte gegossen werden. Schaumweine werden immer häufiger in einer Coupe serviert. Charmant, auf jeden Fall! Durch den geraden, offenen Kelch eines Coupés jedoch verflüchtigen sich die Bläschen schneller, als einem lieb ist, was natürlich eine Sünde ist. Ein normales Weißweinglas eignet sich auch hervorragend zum Servieren von Schaumwein.