Den richtigen Wein auszuwählen, kann manchmal eine ziemliche Herausforderung sein. Denn bekanntlich ist das Angebot riesig und noch dazu sind die Etiketten nicht immer leicht zu interpretieren. Wenn Sie sich zunächst für ein bevorzugtes Weinland entscheiden, ist das bereits ein guter Anfang. Aber was dann? In diesem Blogbeitrag helfen wir Ihnen, italienische Weinetiketten richtig zu verstehen. Welche Begriffe kommen auf den Etiketten italienischer Rot-, Weiß-, Rosé- und Schaumweine am häufigsten vor und was bedeuten sie?
Italienische Weinstile
Als Nächstes sollten Sie sich für die Farbe und die Art des Weins entscheiden. Sind Sie auf der Suche nach einem besonderen Wein für ein üppiges Dinner? Oder suchen Sie einen preisgünstigen Wein, den Sie für alle Fälle stets im Kühlschrank aufbewahren wollen? Die Grundlagen: In Italien wird Weißwein als „Vino bianco”, Rotwein als „Vino rosso” und Rosé als „Vino rosato” oder „Chiaretto” bezeichnet. Was die Art des Weins betrifft, ist es darüber hinaus hilfreich, folgende häufig verwendete Begriffe zu kennen.
- Amaro = bitter
- Abbocatto = leicht süß (zwischen semisecco und amabile)
- Amabile = lieblich
- Spumante = moussierend (Druck 3 bis 6 bar)
- Frizzante = leicht moussierend, oft weniger raffiniert als ein Spumante
- Dolce = süß
- Secco = trocken
- Semisecco = halbtrocken
Classificatie: von IGT/IGP bis DOCG
Sie haben sich für eine Farbe und einen Weinstil entschieden? Dann sollten Sie in einem nächsten Schritt sicherstellen, dass die Qualität Ihres Weines stimmt. Auch in Italien gibt es ein Weinklassifikationssystem. Die Winzer müssen sich folglich an bestimmte Vorgaben halten, um die Qualität ihrer Weine zu garantieren und Weinliebhabern somit Aufschluss über dieses Kriterium zu geben. Die italienische Klassifikation ist das DOC(G)-System und umfasst vier grundlegende Kategorien.
- DOCG-Weine sind italienische Weine der höchsten Qualitätsstufe. DOCG steht für „Denominazione di Origine Controllata e Garantita”. Erzeuger, die diese Weine herstellen, sind bei allem, was ihre Weinherstellung betrifft, an strenge Regeln gebunden. In diesem Zusammenhang werden nicht nur die zulässigen Rebsorten festgelegt, sondern auch die Anbauflächen und die Reifezeit der Weine.
- DOC steht für „Denominazione di Origine Controllata”. Auch diese Weine müssen bei der Herstellung bestimmten Anforderungen genügen, jedoch weniger (und nicht so strengen), wie dies bei DOCG-Weinen der Fall ist.
- Auf den Etiketten italienischer Weine begegnen wir ebenfalls den Bezeichnungen „IGT” oder „IGP” (Indicazione Geografica Tipica/Indicazione Geografica Protetta). Dabei handelt es sich um Weine aus einer bestimmten Region, die weitaus geringeren Qualitätsanforderungen unterliegen als DOC/DOCG-Weine. Diese Kategorie ermöglicht es italienischen Erzeugern, von den Traditionen abzuweichen und Weine aus Trauben und in Stilen herzustellen, die nicht unter die DOC- und DOCG-Klassifikation fallen. Somit ist diese Kategorie ein echtes Experimentierfeld für den Qualitätsweinbau.
- Vino da Tavola steht für Tafelweine und ist somit die einfachste Kategorie.
Herstellungsmethoden: von Appassimento bis Superiore
Neben den Klassifikationen werden Sie auf italienischen Weinetiketten auch Begriffe wie „Appassimento”, „Ripasso”, „Superiore” oder „Riserva” finden. Diese beziehen sich auf die jeweilige Herstellungsmethode. Welche kommen am häufigsten vor und was steckt dahinter?
- Appassimento: Nach dieser Methode erzeugte Rotweine (wie etwa der berühmte Amarone aus der italienischen Weinregion Venetien) werden aus getrockneten Trauben hergestellt. Die Trauben können zum Trocknen an den Reben verbleiben oder gepflückt und dann auf speziellen Matten in die Sonne gelegt oder aber in eigens dafür vorgesehene Trockenräume gehängt werden. Sogenannte Trockenböden haben oft Luken im Dach, die den Wind durchwehen lassen und nach und nach das gesamte Wasser in den Trauben verdunsten lassen. Auf diese Weise entstehen Trauben mit hoch konzentrierten Aromen und viel Fruchtzucker. Appassimento-Weine sind äußerst aromatisch und haben einen intensiven Geschmack.
- Ripasso: Wein, bei dessen Herstellungsverfahren eine zweite Gärung auf dem Trester von Amarone-Trauben vorgenommen wird. Hierdurch gewinnt der Wein nicht nur an Aroma und Geschmack, sondern erhält zudem einen höheren Alkoholgehalt, mehr Tannine und zusätzliche Komplexität. Auch dieser Wein stammt aus der Region Venetien.
- Superiore: Sie haben einen Wein mit der Aufschrift „Superiore” entdeckt? Hierbei handelt es sich zumeist um Weine mit einem etwas höheren Alkoholgehalt als bei den „normalen” Weinen derselben Herkunftsbezeichnung. Dies kann jedoch auch auf eine längere Reifezeit und/oder eine bestimmte geografische Qualität hinweisen. Das beste Stück Weinberg oder die beste Teillage innerhalb einer Appellation.
- Riserva: Dies sind DOC(G)-Weine mit einem höheren Alkoholgehalt und/oder einer längeren Reifung als die „normalen” Weine der Herkunftsbezeichnung. Die Reifung muss hierbei nicht zwangsläufig in Holzfässern erfolgen. Die Vorschriften variieren je nach DOC/DOCG.