Reserva und Gran Reserva, was ist der Unterschied?

Reserva und Gran Reserva sind Begriffe, die auf den Etiketten von spanischen Weinen erscheinen. Diese stehen für die (Holz-)Reifung, die die Weine durchlaufen haben. Klingt ein bisschen kompliziert, aber wir erklären es Ihnen in diesem Artikel.

In Spanien gibt es eine allgemeine Klassifizierung für die Holzreifung, aber es gibt auch eine Reihe von Weinregionen, die ihre eigenen, strengeren Regeln für die Reifung von Weinen haben. So ist die Mindestreifezeit für rote Gran Reserva-Weine aus Rioja und Ribera del Duero länger als im übrigen Spanien.

Gran Reserva

Gran Reserva bedeutet, dass der Wein mindestens 18 Monate im Holz reifen muss, aber in Rioja und Ribera del Duero sind es bis zu 2 Jahre. Alle Gran Reserva-Weine müssen mindestens 5 Jahre im Keller reifen. Diese Weine dürfen also erst ab dem sechsten Jahr nach der Ernte verkauft werden. 

Weißwein und Rosé mit der Bezeichnung Gran Reserva sind seltener. Für diese Weine ist eine Holzreifung von mindestens 6 Monaten vorgeschrieben, in Rioja sind es sogar 12. Der Wein darf erst im fünften Jahr nach der Ernte verkauft werden, d. h. nach einer Kellerreifung von mindestens vier Jahren.

Rioja Gran Reserva

Wie bereits erwähnt, gelten in der weltberühmten Weinregion Rioja unterschiedliche Bedingungen für holzgereifte Crianza- und Gran Reserva-Weine. Diese Weinregion ist seit 1991 als DOCa klassifiziert. Dies ist die höchste Klassifizierung in Spanien. Um dies zu gewährleisten, sind die Regeln für die Reifung des Weins noch strenger.

Joven und Crianza

Neben Reserva und Gran Reserva gibt es noch andere Weinbegriffe, die spanische Etiketten zieren, wenn es um die Reifung von Weinen geht. „Joven“ bedeutet „jung“ – diese Weine sind dafür gedacht, jung getrunken zu werden. Der Geschmack wird daher von Fruchtnoten dominiert. Ein Wein mit der Bezeichnung „Joven“ auf dem Etikett ist nicht oft in Holz gereift. Wenn dies doch der Fall ist, dann für maximal sechs Monate. Ein „Crianza“ reift mindestens sechs Monate lang im Holz.

Reserva-Wein

Wenn man sich all diese strengen Regeln ansieht, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die Reserva-Weine kräftiger sind als Weine, die nicht zwei, drei oder sogar fünf Jahre gereift sind. Dank dieser langen Reifung, insbesondere der Reifung in Eichenfässern, ist ein Reserva-Wein oft etwas Besonderes. Ein Wein, der 24 Monate in Holzfässern gereift ist, hat so viel mehr Kraft und Lagerpotenzial als ein Wein, der nur wenig oder gar nicht in Eichenfässern gereift ist. Die Reserva-Weine eignen sich dank ihres kräftigen Charakters sehr gut als Tischwein. Servieren Sie einen Reserva zu einem leckeren Eintopf oder zu Beef Wellington zu Weihnachten.