Sauvignon Blanc aus der Loire-Region

Sanfte Hügel, prächtige Schlösser und geschichtsträchtige Städte, umgeben von Blumenfeldern und ausgedehnten Weinbergen. Die Rede ist natürlich vom Loire-Tal, dem „Garten Frankreichs”. Eine Region, in der der französische Adel zu damaligen Zeiten nichts lieber tat, als seinen Urlaub zu verbringen, und in der eine jahrhundertealte Weinkultur gepflegt wird. Bei den Weißweinen kommt dem Chenin Blanc, dem Melon de Bourgogne und selbstverständlich dem Sauvignon Blanc eine Hauptrolle zu.

Die Auswirkungen des Klimawandels

In den letzten Jahren hat der Klimawandel an der Loire eine große Rolle gespielt. Ein warmes Jahr bedeutet Trauben voller Fruchtextrakt und Zucker. Und das wiederum hat einen hohen Alkoholgehalt zur Folge. Zurückzuführen ist dies darauf, dass der Zucker bei der Weinbereitung in Alkohol umgewandelt wird. Hierdurch kann der typische, überaus trockene Charakter des Sauvigon allerdings gefährdet werden.

Eine positive Folge der Erderwärmung ist hingegen, dass Wein nun auch an Orten angebaut werden kann, die vor einigen Jahren noch als zu weit nördlich galten. Der Nachteil ist jedoch, dass die Erwärmung auch die Identität mancher Weine beeinträchtigen kann. Dies stellte sich unter anderem bei früheren Untersuchungen des französischen Nationalen Forschungsinstituts für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt heraus. Hierbei wurden mehrere Standorte an der Loire untersucht und Daten zu den wichtigsten blauen und weißen Rebsorten über einen Zeitraum von 50 Jahren ausgewertet. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die Zusammensetzung der Trauben durch den Temperaturanstieg während des Untersuchungszeitraums signifikant beeinflusst wurde. Das Loire-Tal, ursprünglich eine Region mit „kühlem Klima”, zeigt zunehmend Anzeichen eines gemäßigten Klimas.

Es gibt viel zu tun

Die Winzer bemühen sich nach Kräften darum, in ihrem Sauvignon Blanc ein ausgewogenes Verhältnis von Säure und Zucker zu erzielen. Um Trauben mit dem richtigen Säuregehalt zu erhalten, bietet sich unter anderem eine frühere Ernte an. Doch auch ein besseres Laubwandmanagement (Canopy Management) ist eine häufig eingesetzte Methode. Beim Laubwandmanagement dreht sich alles um die Blattfläche, das Blattwachstum und die Umleitung der Triebe. Dies ist wichtig für die Fotosynthese und die Zuckerbildung. Durch derartige Maßnahmen ist es den Weinbauern möglich, auf die Beerenreife im Weingut Einfluss zu nehmen.

Terroir-Weine

Nicht nur das Klima, sondern auch die Böden spielen an der Loire eine übergeordnete Rolle. Denn diese sind in der Region überaus vielfältig. Die Sauvignon-Weine aus dem Loire-Tal stammen von verschiedenen Arten von Böden, darunter Terre blanche (Lehm und Kalkstein), Caillottes (Kalkstein) sowie Böden mit Feuerstein. Kalkstein ist in der Region weit verbreitet. Dieser Bodentyp bring frische und lebendige Weine hervor. Ein höherer Kalkgehalt akzentuiert den Säureanteil des Weins, weshalb Sancerre aus Kalksteinböden so überaus trocken sein können. Böden mit Feuerstein bringen ebenfalls sehr trockene Sauvignon Blancs hervor, die zudem den typisch rauchigen, frischen und steinigen Charakter dieses Weins aufweisen können. Dieser Bodentyp wird häufig für Pouilly-Fumé, aber manchmal auch für Sancerre verwendet. Der Kimmeridgische Mergel, wie er in Chablis und Côte des Bar (im Süden der Champagne) vorkommt, ist eine einzigartige Kombination aus Ton und Kalkstein. Und auch in der Loire-Region spielt dieser Boden eine Rolle. Er bringt Weine mit einer dichten Mineralität, doch auch mit vollem Aroma hervor. Bei den besten Weinen ist das Zusammenspiel all dieser Komponenten perfekt ausgewogen.

Speisen, die zu Sauvignon Blanc aus der Loire-Region passen

Sauvignon Blanc aus der Loire-Region passt wunderbar zu Spargel. Insbesondere zu grünem Spargel, der ausgezeichnet mit dem grasigen Aroma des Weißweins harmoniert. Richten Sie den Spargel auf einem Teller mit einem Jakobsmuschel-Carpaccio an. Schneiden Sie hierfür die Jakobsmuscheln in dünne Scheiben und legen Sie sie kreisförmig übereinander auf den Teller. Anschließend mit einem Kräuteröl aus frischem Basilikum, Petersilie, Olivenöl und etwas Sesamöl beträufeln. Natürlich können Sie die Jakobsmuscheln auch kurz grillen und mit der Schale servieren.