Nebbiolo ist DIE Traube des Piemont und eine sehr alte Rebsorte noch dazu. Er verführt Dich mit einer Fülle an Aromen und komplexen Schichten.
Ein typischer Nebbiolo entfaltet zurückhaltende Fruchtaromen von Pflaumen, Brombeeren, Himbeeren, Orangen und Kirschen. Er enthält kräftige Nuancen von Leder, Karamell, schwarzem Pfeffer, Sternanis, Heu, Süßholz, Gewürznelke, Zimt, Wacholder und edlem Trüffel. Auch Aromen von Trockenfrüchten wie Dörrpflaumen und getrockneter Feige kannst Du entdecken. Auf Eichenholz gereift, entwickelt er angenehm weiche Tannine. Generell sind die Weine von einer schweren, kräftigen Stilistik geprägt.
Der Name leitet sich vom italienischen Wort für Nebel (nebbia) ab. Grund dafür sind die hohen Ansprüche der spät reifenden Rebe an ihren Standort. Gegenden mit mildem Frühnebel im Herbst, auf kalkhaltigem Mergel und in steilen Süd- oder Südwestlagen. Im 19. Jahrhundert kreierte der französische Önologe Louis Oudart mit Hilfe des Nebbiolo den bis heute hochbeliebten Stil der beiden Rotweine Barbaresco und Barolo. Zuvor war die Traube in der Regel süß ausgebaut worden. Mit diesem neuen Stil wurde sein großartiges Potenzial endlich erkannt und voll ausgeschöpft.
Es gibt annähernd 100 Synonyme, unter denen diese Rebe bekannt ist, was vor allem ein Hinweis auf ihr hohes Alter ist. Es gibt einige Spielarten, von denen sich einige bei DNA-Untersuchungen als genetisch identisch erwiesen haben: Nebbiolo Bolla, Nebiolo Lampia und Nebbiolo Michet. Es gibt außerdem die Spielart Nebbiolo Rosé, die sich genetisch deutlich unterscheidet und ein direkter Nachkomme der Ursprungssorte ist.
Etwa 75% der weltweiten Anbaufläche befindet sich im Piemont. In der Lombardei, im Aostatal und auf Sardinien gibt es weitere Bestände. Weitere Anpflanzungen findest Du in diversen Übersee-Ländern, z.B. Argentinien, Amerika und Südafrika. Diese Weine kämpfen aber meist damit, das Qualitätsniveau der italienischen Vorbilder zu erreichen.
Synonyme: Chiavennasca, Lampia, Marchesano, Nibio, Pugnet, Prunent, Spanna